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Gemeinsame Erklärung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus

Liebe Reichshoferinnen und Reichshofer,

die aktuellen Enthüllungen zu konspirativen Treffen von Rechtsextremen in Potsdam machen betroffen und lassen schlimmste Erinnerungen an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wach werden.
Denn ebenfalls in Potsdam, nicht weit entfernt von dieser Zusammenkunft, wurde am 20. Januar 1942 auf der sogenannten „Wannseekonferenz“ von hochrangigen Nationalsozialisten, die seinerzeit Deutschland regierten, die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus ganz Europa in Konzentrationslager und ihre Vernichtung beschlossen. Viele Millionen Menschen jüdischen Glaubens oder anderer Herkunft fanden den Tod in den menschenfeindlichen Ghettos und Konzentrationslagern des Naziregimes. Am 27.01.1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von den Alliierten befreit und den wahnsinnigen und grausamen Verbrechen ein Ende gesetzt.

Der Nationalsozialismus hat nie einen Zweifel daran gelassen:
Er wollte von Beginn an vernichten.
Es war seine erklärte Absicht, alle politischen, religiösen und ideologischen Feinde auszumerzen.
Die Diskussion, der Kompromiss, der Konsens, alle zivilisierten Formen des politischen Umgangs, waren ihm nicht nur fremd – er verachtete sie.
Der Nationalsozialismus reduziert sich auf die Formel:
Ausschalten was uns nicht passt. Der Wille zur Vernichtung des anders Denkenden,
des anders Fühlenden, des anders Lebenden, machte potenziell jeden zum Objekt einer monströsen erbarmungslosen Vernichtungsmaschinerie.

Weil dies so war, weil dies so sonnenklar ist, bleibt die Tatsache umso unbegreiflicher, dass noch heute, im Jahr 2024, Personen ihr Unwesen treiben, die all dies verleugnen,
ja verteidigen.
Dies macht uns, die wir uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und zur Achtung der Menschenrechte nach unserem Grundgesetz bekennen, zutiefst betroffen.

Aber nichts wäre fataler, als dieses dunkle und menschenverachtende Treiben nicht mit ganzer Kraft zu bekämpfen. Jetzt ist Aufmerksamkeit und Widerstand gefragt.

Wir stehen in der Gemeinde Reichshof fest zusammen und stehen für Toleranz und Mitmenschlichkeit, für Vielfalt und Demokratie.
Wir sagen laut und konsequent „NEIN“ zu Fremdenfeindlichkeit, zu Ausgrenzung, zu Rassismus und Gewalt!
Wir sind eine weltoffene und humane Gemeinde, die Hilfesuchenden zur Seite steht.

Bei uns leben Menschen aus vielen Nationen friedlich zusammen und wir stehen zu unserer vielfältigen Gesellschaft und haben Respekt vor einander.

Wer gegen Menschen anderer Herkunft oder Konfession, wer gegen Vielfalt und Respekt vor dem Nächsten zu Felde zieht, der hat bei uns keinen Platz.

Wir sagen laut und unmissverständlich „JA“ zu Toleranz, zu Vielfalt und Dialog,
zu unserer Demokratie und stehen zur Achtung der Menschenrechte!

Wir stellen uns entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in unserer Gesellschaft und in unserer Gemeinde Reichshof.



       Rüdiger Gennies                Renè Kauffmann              Karl-Bodo Leienbach
         Bürgermeister               1. stv. Bürgermeister           2. stv. Bürgermeister


          Thomas Funke                                                             Marlies Schirp
CDU-Fraktionsvorsitzender                                           SPD-Fraktionsvorsitzende


           Reinhard Krumm                                                           Jürgen Barth
FWO-Fraktionsvorsitzender                                             Fraktionsvorsitzender
                                                                                                     Bündnis 90/ Die Grünen



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