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Bergwerk Wildberg

Die Wildberger Grube wird 1167 das erste Mal urkundlich erwähnt - 1122 wurde der Abtei Siegburg von Kaiser Heinrich V. das Recht übertragen, dort Bodenschätze abzubauen.

Im 15. und 16. Jahrhundert steigerten sich die Ausbeuten der Gruben wieder. Der 30jährige Krieg führte zur Schließung. Erst 1718 wurde durch eine Gewerkschaft, an der auch der Großherzog von Berg und der Kurfürst von der Pfalz beteiligt waren, der Betrieb wieder aufgenommen, so dass der Abbau wieder beginnen konnte. In dieser Zeit wurde auch der Bau des bekannten Erbstollens begonnen. Ein Bericht aus dem Jahr 1745 besagt, dass die Erze in der alten Erzkammer 2,5 Lachter (etwa 5 m mächtig) anstehen und wegen des Überflusses an den übrigen Stellen in der Grube nicht gearbeitet wurde. Diese Phase hielt jedoch nicht lange an.

1770 kam die Grube wieder zum Erliegen. 1800 wurde Joh. Christ. Klein und seinen Anhängern der Besitz über Wildberg und Heidberg erteilt. Von diesem Zeitpunkt an wechselten die Besitzer ständig.

1813 ging der Betrieb in die Altenaer Gewerkschaft Hunsdieker. Obwohl der Abbau sich in den alten Stollen über der Erbstollensohle bewegte, konnte durch die reichen Erzlager, die gefunden wurden, mit ständigem Überschuß gearbeitet werden. 1828 wurde der bei Wildberg angesetzte Friedrich-Schmidt-Stollen (104 m Tiefe) in Betrieb genommen und bis etwa 100 m über das Lichtloch VI hinausgeführt. Die überaus guten Erträge der Grube veranlaßten die Gewerkschaft, diese zu verkaufen.

Am 25. Juni 1853 erwarben fünf Engländer das Bergwerk und nahmen den Betrieb am 13. Dezember 1853 unter dem Namen "Great Consolidated Mining Company Limeted" auf. Sie arbeiteten erfolgreich, trotzdem stellten sie 1859 den ganzen Tiefbaubetrieb wieder ein. Am 17. September 1879 traten drei Mitglieder der Gewerkschaft aus, und die Grube wurde umgetauft in "New Wildberg Mining Company Limeted zu London". In den Jahren 1864 bis 1876 wurden jährlich ungefähr 1.000 t Erz abgebaut. Am 5. November 1879 wurde sie an den Fabrikanten John King in London verkauft. 1887 kauften die Siegener Gerwerken Fischbach und Konsorten das Bergwerk. 1894 ging das Bergwerk dann an die Gewerkschaft Wildberg. Die Aufarbeitungen des Friedrich-Schmidt-Stollens dauerten bis ca. 1896 und waren sehr gefährlich. 1897 begann man dann mit dem Bau des zweiten Schachtes, etwa 500 m westlich im Caster Schacht. Er sollte dazu dienen, die im Westen liegenden Gänge zu erschließen. 1904 wurde der dritte Schacht, der sogenannte Burgschacht, südlich des zweiten gebaut. Hier wurden dann auch die modernsten Techniken, Geräte und Maschinen verwandt.

Der Abbau war ertragreich, die einzige Schwierigkeit bestand darin, Kohlen für die Kesselanlage zu beschaffen. Dieses Problem wurde jedoch durch Inbetriebnahme der Bahnlinie Brüchermühle-Wildbergerhütte beseitigt. Deshalb war die Schließung der Grube, im selben Jahr, nicht nachvollziehbar. 1911 wurde das Bergwerk zwangsweise versteigert und ging in den Besitz eines Herrn Goldstein über, der noch 1927 Eigentümer war. Über 400 Bergarbeiter waren somit auf einen Schlag arbeitslos.



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