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Evangelische Barockkirche zu Eckenhagen

Barockkirche EckenhagenSie wurde 1764 errichtet, fiel allerdings schon 13 Jahre später, in der Nacht vom 17. zum 18. April 1777, einem Großbrand zum Opfer. Dieser vernichtete auch 47 Wohnhäuser und das Schulgebäude in Eckenhagen. Nach dem sofortigen Wiederaufbau wurde die evangelische Kirche in den Jahren 1781 bis 1795 neu eingerichtet.
 
Der romanische Westturm stammt aus der Zeit um 1167. Seine barocke Schieferhaube erhielt er 1795. Das romanische Langhaus wurde 1764 abgebrochen und - wie oben schon erwähnt - neu errichtet.

Das Innere der Kirche wurde im Spätbarock und Rokkokostil nach bergischer Art so ausgestattet, daß Altar, Kanzel und Orgel übereinander aufgebaut wurden. Der Barockstil zeichnet sich durch die vielen Rundlinien, die Farbenfreudigkeit und den vielfältigen Schmuck aus.

Den Rokokostil erkennt man an den Rosen, Rosetten und Putten auf der Orgel.

Altar und Kanzel stammen aus dem Jahre 1781. Am Altar ist die aufgeschlagene Bibel dargestellt, auf deren Seiten die Abendmahlsworte des Apostels Paulus aus dem Korintherbrief, Kap. 11, zu lesen sind. Versinnbildlicht wird dieser Spruch durch die Körbchen mit Ähren und Weintrauben, die an Brot und Wein beim Abendmahl erinnern sollen. Über dem Altar befindet sich die Kanzel. Der Randschmuck am Kanzeldeckel zeigt den Pelikan als Sinnbild für den heiligen Geist. Unter dem Kanzeldeckel ist das allmächtige, alles sehende Auge Gottes, das Strahlen in alle Richtungen sendet, dargestellt.
Die Orgel wurde von zwei Orgelbaumeistern, Johann Christian und Johann Gerhard Klein aus Freckhausen, einem kleinen Ort des heutigen Reichshofgebietes, erbaut.
Nachdem das Kirchenschiff wieder hergestellt war, holte die Gemeinde 1782 einen Kostenvoranschlag ein. Es vergingen aber noch 10 Jahre bis sie die notwendigen 1.700 Reichstaler aufbringen konnte. Die Orgel wurde am 24. Juli 1785 der Kirchengemeinde übergeben. Sie besteht aus nebeneinander liegendem Hauptwerk und Positiv sowie Pedal dahinter (32 Register). Das Instrument blieb nach dem zweiten Weltkrieg vom Abbruch verschont, weil Eckenhagen sich nicht, wie die Nachbargemeinden, eine neue Orgel leisten konnte. Da die Orgel nicht dazu gedacht war, alle Register gemeinsam zu spielen, was "Pleno" genannt wird, ist der Klang der Einzelregister besonders bemerkenswert. Diese teilen sich in Flöten- und Zungenstimmen. Die mechanische Traktur gibt einen engeren Kontakt zwischen Spieltisch und tönenden Pfeifen. Von 1955 - 1959 wurde die Orgel restauriert. Nach weiteren 50 Jahren wurde die Orgel in den Jahren 2007 und 2008 vollkommen überholt und restauriert. Im April 2008 ertönte erstmals nach der aufwändigen Überarbeitung wieder wohl klingend die Orgel. Den Weg der Restaurierung sowie das Konzept, kann unter: www.barockorgel-eckenhagen.de nachgelesen werden.

An der linken Wand hinter dem Altar befindet sich die aus Holz gefertigte Gedenktafel für die "Beierer". "Beiern" ist eine alte Tradition des Glockenläutens, die gekonnt sein muss. Jedem "Beirer" ist ein Glöckchen auf dieser Gedenktafel gewidmet, auf dem auch sein Name steht. Die Gedenktafel wurde erst 1983 von Herrn Rudolf Ulber aus Sinspert angefertigt.

 



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