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Wildberger Silbertaler

Die Talerreiche begann erst 1751. Es folgten Prägungen aus den Jahren 1753, 1756 und 1758. Alle Taler wurden aus dem Wildberger Feinsilber geschlagen und zeigten auf der Vorderseite das nach rechts blickende Brustbild des Kurfürsten Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulsbach.
 

Die Umschrift lautet: D(EI) G(RATIA) CARL THEODOR C(OMES) P(ALATINUS) S(ACRI) R(OMAN) I(MPERII) A(RSCHI) T(HESAURARIUS) ET E(LECTOR); Das heißt: von Gottes Gnaden, Carl Theodor, Pfalzgraf bei Rhein, des Heiligen Römischen Reiches Erzschatzmeister und Kurfürst. Die Umschrift auf der Rückseite, EX VISCERIBUS FODINE WILDBERGIMSIS, heißt: Aus der Tiefe des Bergwerks Wildberg. Die Prägung A S im unteren Teil der Münze steht für Anton Schäfer, den Medailleur und späteren Münzmeister. Alle Wildberger Taler wurden nach dem Münzedikt von 1566 geschlagen, zu 1/9 der feinen Mark = fast 26 g.

Durch eine verwickelte und komplizierte Erbfolge, ausgehend von den Grafen von Berg, ließ der Kurfürst Johannes Wilhelm (besser bekannt als Jan Wellem) von Pfalz-Neuburg mit seinem Bruder und späteren Nachfolger das erste pfälzisch-bergische Ausbeutestück, den Gulden, 1738 prägten. Diese Linie starb aus. Damit gingen die Pfalz- und die Wildberger Gruben an Karl-Theodor aus der Linie Sulzbach über, der zahlreiche Rheingold-Dukaten und die 1748 bis 1758 Wildberger Ausbeutetaler und - Gulden schlagen ließ. Protokolle des Bergischen Oberbergamtes Düsseldorf aus dem Jahre 1738 lassen erkennen, daß die Wildberger Silbergruben eine überragende Bedeutung hatten.

Der hohe Feingehalt der Wildberger Stücke reizte ständig zum Einschmelzen, um minderwertige Scheidemünzen daraus herzustellen. Daher verfügte die Hofkammer 1756, daß "diese ausgeprägten Sorten in solchem Wert ausgezählt werden, damit solche nicht sogleich in den Tiegel wiederum einlaufen mögen". So klärte es sich, daß die Wildberger Stücke mit hohem Aufgeld ausgegeben und in Zahlung genommen wurden.

Der letzte Wildberger Silbertaler wurde 1767 geprägt.

Warum die Wildberger Stücke 1758 endeten, ist nicht bekannt. Ob dies mit nachlassenden Erträgen oder mit dem Tod des Hauptgewerken Hack zusammenhängt, läßt sich nicht mehr feststellen.

Wildberger Silbertaler



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